Immer wieder einmal kommt es vor, dass ich gerade eine Bildidee umsetze und dann denke, in dieser Art und Weise hast Du doch schon öfters fotografiert. Also durchstöbere ich dann meinen Fundus und langsam entsteht ein Projekt, welches garnicht ursprünglich als Serie geplant war. Hier z.B. für die Streetfotografie die von außen nach innen Bilder aufnimmt ein Projekt welches erst nach der Fundusauswahl sich zu einem übergordneten Titel verdichtet. Aufgenommen wurden die Bilder in offene Fenster oder Türen hinein, durch einen Mauerschlitz, hinter einen Vorhang schauend, Autoglasscheiben durchdringend oder in Schaufenster (mit zusätzlichen Spiegelungen auf dem Fensterglas) hinein. Dabei entstehen dann oft Geschichten, welche sich über mehrere Ebenen erzählend ausleben können. Besonders dabei ist, dass sich die fotografische angewandte Technik durchaus auch mit verzerrten, verwischten, unscharfen Bildinhalten geradezu exemplarisch der zu erzählenden Geschichte unterzuordnen scheint.
Im Rahmen von Photo.Spectrum.Marburg veranstaltete die Instagramgruppe #thisismarburg einen Instawalk, welchen ich - obwohl ich bewusst kein Istagramer bin - begleiten durfte. Das ganze war von Jan Martin & Jan Phillip hervorragend organisiert und geführt, sodass es allen Teinehmenden viel Freude gemacht hat! Der Hashtag zu diesem speziellen Walk ist #marburgwithyoureyes. Ich habe dann Marburg mit meinen Augen des Streetfotografen aufgenommen und die Streetfotografiebilder als Teil einer Reportage genutzt, welche ich durch urbane Detailimpressionen und inszenierte Reportagefotos ergänzt habe. Diese Reportage zeige ich nun in meiner Rubrik Streetfotografie als Anregung wie man die Streetfotografie ausbauen kann. Wer mehr dazu erfahren möchte kann auch gern an meinen Kursen zur Streetfotografie teilnehmen. Weitere Infos dazu unter: street
Es war eine windige und klare Luft, dass Licht lud zusätzlich zum Fotografieren ein, auch wenn es teilweise sehr hart war. Ich konnte nicht immer auf Anhieb entscheiden, ob mir jetzt Touristen den Inhalt meiner Bilder füllten oder Einheimische. Fahrräder, Tulpen, Käse, Dope, Rotlichtviertel, Pommes Frites, Grachten, Jung und Alt, etc. von jedem eine kleine Impression! Hektisch auf der einen Seite, stille verträumte Winkel auf der anderen. Treiben lassen, anhalten, weitergehen. Die Urbanität ergriff von mir Besitz und riss mich förmlich mit in Ihrer Vielfalt des menschlichen Lebens. Ohne Urteil - nur wahrnehmend wie es ist machte ich meine Aufnahmen, teils träumerisch, teils knackig scharf. Eine Weltstadt voller bunter Gegensätze! Es lohnt sich einzutauchen in dieses besondere Flair.
Auch in der kalten Jahreszeit, gerade vor Weihnachten gibt es für uns Streetfotografen eine Menge interessanter Motive zu entdecken. Dabei ist es sehr spannend, festzustellen, dass je nach Beleuchtung die Motive eher Gemütlichkeit oder schreiende Plakativität ausstrahlen. Auch der Blick in die Schaufenster hinein zeigt skurielles Marketing, buhlend, um das Portemanie oder die Kreditkarte der Kundinnen und Kunden. Manche der vielen Weihnachtsmarktbesucher treten sogar mit rudelkennzeichnenden Insignien auf, wie zum Beispiel einer roten Zipfelmütze. Wahrscheinlich zur Sicherheit, um sich nach dem fünften Glühwein noch wieder zufinden. Für uns Streetfotografen bestehen die Herausforderungen vor allem darin, gut gewärmte Akkus und warme und trotzdem dünne Handschuhe zu haben, um mit dem Fotoapparat die Bilder aufnehmen zu können, die unser Auge entdeckt hat.
Im April 2017 war ich das erste Mal auf dem afrikanischen Kontinent und zwar in Südafrika. Im Vorfeld habe ich es mir schon schwierig
vorgestellt meine Streetfotografie zu verwirklichen, da man laut Reiseführern in die wirklich interessanten Gegenden der Townships nur mit einer geführten Gruppe kommen kann (was für mich
den Hauch von Menschenzoo hätte). Und in anderen Gegenden in Capstadt man die Kamera besser garnicht erst auspackt (aufgrund der hohen Kriminalitätsrate). Und so blieben mir nur die "sicheren"
touristischen Sehenswürdigkeiten und am letzten Tag noch Swellendam, eine Kleinstadt. Allerdings gab es manche Begegnung mit Afrikanern, welche gerne Portraits von sich fotografieren lassen
wollten. Hier entstand ein netter Dialog und nach einer kurzen Zeit auch die Möglichkeit für einige Streetaufnahmen. Ich habe entschieden hier für dieses Portfolio die Aufnahmen in schwarzweiß zu
zeigen um den Gegensatz der Hautfarben bewusster hervorzuheben. Weitere Bilder meiner Südafrikareise findet ihr auch unter Fotoreisen: südafrika
Gerade in den Sommermonaten sind sie wieder an historischen Orten anzutreffen. Die Ritter, die Gaukler, die Edelfrauen und Edelmänner, die Böttcher, die Schmiede und.... Sie alle treffen sich in Lagern und Märkten, um ihr historisches Hobby zum Leben zu erwecken. In wunderschönen Zelten, möglichst original Gewandet (nicht verkleidet!), mit Kind und Kegel, braten, brutzeln und werken sie. Für Streetfotografen ein Eldorado, um in die Vergangenheit einzutauchen. Und wenn man genau hinschaut findet man manchmal sogar ein modernes Detail was das Herz des Streetfotografen dann hocherfreut.
Während einer Streetsession mit Fotofreunden am 21.05.2016 in Berlin füllte sich am Nachmittag die Stadt mit immer mehr Fußballfans. Vor allem zwischen Bahnhof Zoo und Kudamm waren die Plätze und Straßen mit BVB Dortmund Fans regelrecht übersät. Die Freude der Fans vor dem Spiel war so groß, dass sie sich gerne mit Begeisterung fotografieren ließen. Bei manchem mag die Hoffnung mitgeschwungen haben auf der Titelseite einer Tageszeitung zu landen. Später traf ich dann noch auf Zwitterfans und am Sonntag auf der Rückfahrt im Stau auf der Autobahn auf einen Fan-Kleinbus der Borussenfreunde Lennestadt auf der Fahrt nach Hause. Vielen Dank an alle Fans!
Unsere Sichtweisen sind oft auf Kontraste reduziert. Dies gilt in der Fotografie wie für alle Bereiche des Lebens. Durch die moderne digitale Ablichtung sehen wir die Welten immer zuerst ganz in Farbe getaucht und erst im Workflow haben wir die Möglichkeit, uns auf ein SchwarzWeiss-Sehen zu konzentrieren. Dieser klassische Blick hilft dabei, die Welt in ihren vielfältigen Kultur- und Farbfacetten besser zu verstehen.
Lange bevor die Drohnenfotografie in unseren Alltag eingezogen ist, habe ich mich schon damit befasst, wie ich Menschen von oben in ihrer Alltagswelt zeigen kann. Dabei ist der Blick aus dem Fenster, über das Mauergeländer, von einem hohen Gebäude, mir genau so vertraut geworden wie der durch diverse Treppenhäuser. Für den Betrachter ergibt sich durch das Eintauchen in meine Sichtweise die Möglichkeit die eigene Welt von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten und damit den Blick zu öffnen und zu weiten.
Angeregt durch einen Zufall fing ich vor einigen Jahren an, im öffentlichen Raum mit der Kamera kopfüber zu fotografieren. Bei der Bildauswahl stellte ich fest, dass diese Sichtweise derjenigen des Fotografen aus der Ursprungszeit der Fotografie entspricht. Wie sich dann in meinen Ausstellungen zeigte, wird der Betrachter dadurch herausgefordert, sich intensiv mit dem Bild zu beschäftigen und dabei auf Entdeckungsreise in das eigene Sehen geschickt.
Im Frühjahr 2015 hatte ich die Möglichkeit, eine Reise in den Süden Japans zu machen. Für mich eine Gelegenheit, nicht nur die Japaner selbst, sondern auch ihre Kultur und ihre Lebensweise wahrzunehmen. Diese Begegnungen spiegeln sich in meinen Japan Streets: Mujou (Die Vergänglichkeit des Seins) .